Konstruktion – bei diesem Begriff denkt man üblicherweise an große, kompakte Dinge. An Autos etwa oder an Maschinen. Aber Federn? Für Diego Cusa, seit dem Jahr 2000 Leiter Entwicklung und Konstruktion bei Gutekunst, liegt gerade in kleinen Dimensionen der große Reiz. Das wollten wir genauer wissen.
Herr Cusa, wieviel Kunst steckt in den Federn von Gutekunst?
Wenn Sie so wollen, besteht sie in unserer ganz individuellen Philosophie. Um jedem unserer Kunden gerecht zu werden – sei es bei kleinen Stückzahlen oder bei Großserien – achten wir darauf, dass die Kosten für den Kunden so gering wie möglich bleiben. So versuchen wir zum Beispiel bei Kleinserien mit unseren vorhandenen Werkzeugen zu arbeiten. Bei Großserien hingegen liegt die Kunst darin, die Feder mit Werkzeugen herzustellen, die speziell für den Kunden realisiert werden. Jeder Kunde, der einen Werkzeugkostenanteil übernimmt, hat Anspruch auf ein eigenes Werkzeug.
Was macht Gutekunst eigentlich auf dem Markt so stark?
Was uns auszeichnet, ist die Realisierung von Kleinserien und unsere langjährige Erfahrung im Bereich der Stanz- und Umformtechnik. Bei der Art von Federn, die wir herstellen, kommt es nämlich nicht nur darauf an, alles genau zu berechnen; wichtig ist auch das Gespür für Material und Produkt.
In welchen Schritten gehen Sie bei der Entwicklung vor?
Die Entwicklung fängt schon in der Arbeitsvorbereitung an. Bei der Anfrage nutzen wir die kurzen Wege im Unternehmen für eine erste Analyse. Das bedeutet erstens: Zeitgewinn und Kosteneinsparung für den Kunden. Und zweitens: Austausch von Wissen und Anforderungen, auch was die Qualität betrifft. Sobald die Bestellung vorliegt, werden alle Spezifikationen umgesetzt und an den Werkzeugbau weitergeleitet.
Und wie verfahren Sie in den Fällen, in denen kein Werkzeug erstellt wird?
Jede Feder, die bei uns in Auftrag geht, wird von uns nachkonstruiert. Das gibt Sicherheit von Anfang an – für den Kunden, aber auch für uns selbst. Grundsätzlich benötigen wir für jeden Auftrag die Abwicklung.
Können Sie über die Jahre auf Kundenseite eine Veränderung im Anspruchsniveau beobachten?
Ja, und konkret bedeutet das, dass wir mit den Kundenanforderungen und den neuen Medien Schritt halten müssen. Indem wir das tun, sind wir beispielsweise in der Lage, bei einem 3-D-Modell mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig abzustellen.
Wissen Sie eigentlich immer, wo eine Feder zum Einsatz kommt?
Nein, und das zu erfahren ist jedes Mal wieder spannend. Sehr häufig wird der Verwendungszweck nämlich – aus guten Gründen – nicht kommuniziert. Andererseits ist die Tendenz zu beobachten, dass Kunden verstärkt Wert auf Beratung legen. Und genau hier kann Gutekunst mit Mehrwert punkten.
